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Medikamente und Hämophilie

Veröffentlicht: 23.7.2021 Autor: Linus Thema: Hämophilie Tags: #Hämophilie#Bluter

Bloß kein Aspirin!


Es gibt wenige Dinge, die ich so verinnerlicht habe wie diese Regel. Mein Leben lang hat man mir sie eingebläut, bis heute halte ich mich daran. Wenn ich Kopfschmerzen habe und nicht zuhause bin, warne ich Freunde und Gastgeber: Bloß kein Aspirin!

Der Grund ist, dass Aspirin sogenannte Acetylsalicylsäure (ASS) enthält. Die wirkt blutverdünnend. Das Problem dabei ist, dass unser Blut ohnehin schon deutlich dünner ist als das von Menschen ohne Hämophilie. Nehmen wir also Aspirin, wird unsere Blutungsneigung durch die Säure verstärkt. Mit Pech fallen wir sogar in Ohnmacht. Für mich war diese Vorstellung immer Abschreckung genug.

Damit war klar: Um diese Säure mache ich besser einen Bogen. Das ist gar nicht immer so einfach, denn es gibt noch andere Medikamente, die auch Acetylsalicylsäure (ASS) enthalten. Nähme ich es ganz genau, müsste meine obige Grundregel also etwas abstrakter festhalten: Keine Analgetika, die mehr als 250 Milligramm Aspirin enthalten!


Doch was dann?


Wenn es einmal nicht anders ging, ich meine Kopfschmerzen oder mein Fieber bekämpfen wollte, griff ich stattdessen also zum Goldstandard der Schmerzmittel für Hämophilie: zu den Wirkstoffen Paracetamol und Ibuprofen.

Hatte ich mal Blutungen, die ich zu stoppen versuchte, halfen mir oft Tranexamsäure, die in dem ein oder anderen Medikament enthalten ist (Achtung, verschreibungspflichtig!) – oder das gute, alte Coolpack, also Kühlung durch Eis. Klappt immer!

Für diejenigen, die es genauer interessiert, welche Medikamente es zu meiden gilt und welche risikofrei eingenommen werden können, gibt es im Internet zuverlässige Informationen, zum Beispiel bei der Deutschen Hämophiliegesellschaft.

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