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Hämophilie und Corona

Veröffentlicht: 18.6.2021 Autor: Linus Thema: Hämophilie Tags: #Hämophilie#Bluter

Ich lasse mich impfen!


Ich werde mich diese Woche impfen lassen. In einer Nachbarkommune gibt es eine mobile Impfaktion und ich darf dort ohne Termin vorbeischauen. Schön! Doch wie ist das mit Corona und Hämophilie? Gehören Betroffene zu einer Risikogruppe? Gibt es etwas bei der Impfung zu beachten? Was sollte man tun, wenn man sich als Hämophilie-Patient mit dem Coronavirus infiziert? Ich habe mich für euch schlau gemacht. 


Corona-Impfung bei Hämophilie Patienten


Erstens: Eine Blutungserkrankung ist kein Hindernis für eine Impfung gegen das Coronavirus. Ihr könnt euch impfen lassen wie jeder andere auch. Am besten nehmt ihr vorher Kontakt mit eurem Hämophiliezentrum auf. 

 Bei Patienten mit einer schweren oder mittelschweren Hämophilie, die regelmäßig prohpylaktisch behandelt werden, rät man, vor der Impfung eine Dosis ihres Faktorpräparats zu spritzen. Denn bei der Imfpung in den Muskel kann eine Muskelblutung entstehen. Patienten mit einem Hemmkörper sollten vorher bei ihrem Behandler anrufen. Patienten, die eine Prophylaxe mit Hemlibra erhalten, benötigen in der Regel keine Faktorgabe vor der Impfung. 

Zweitens: Menschen mit Hämophilie gehören nicht grundsätzlich zu einer Gruppe mit erhöhtem Gesundheitsrisiko durch eine Infektion mit dem Coronavirus. Das ist einerseits eine gute Nachricht, denn somit sind sie keinem höherem Risiko ausgesetzt. Andererseits heißt das aber auch: Sie haben keinen Anspruch auf eine Priorität, wenn es darum geht, einen Imfptermin zu erhalten. 

Wenn ihr aber Hämophilie habt und mit HIV oder HCV erkrankt seid, dann gehört ihr zu einer Risikogruppe. Das gilt auch für ältere Hämophilie-Patienten mit zusätzlichen Erkrankungen, etwa Herzerkrankungen, Bluthochdruck, Übergewicht oder Diabetes. 

Drittens: Falls ihr euch mit dem Coronavirus vor eurer Impfung bereits infiziert, rät die Deutsche Hämophiliegesellschaft, umgehend Kontakt mit ihrem Behandlungszentrum aufzunehmen. Denn sofern möglich, sollte die Behandlung der Krankheit dort erfolgen: So ist sichergestellt, dass Spezialisten und Speziallabore vorhanden sind. Eine Abstimmung zwischen den Ärzten der unterschiedlichen Fachrichtungen ist wichtig. Denn: Die Veränderungen der Gerinnung bei einer schweren Coronavirusinfektion sind erheblich. 

Eine Abstimmung zwischen den Ärzten ist wichtig. Besonders bei einer Behandlung mit Hemlibra. Dort besteht bei unerfahrenem medizinischem Personal das Risko einer Fehlinterpretation eines Gerinnungstests. 

Doch so weit kommt es hoffentlich nicht. Auch ich versuche noch zu meiner Impfung gesund zu bleiben. Also, drückt mir die Daumen! 

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